Annika Wicknig
14. Juli 20204 Min.
Aktualisiert: 15. Juli 2020
Am Anfang einer jeden Schwangerschaft steht entweder Freude oder Erleichterung oder Angst und Sorge. Warum ist das so? Weil jede einzelne von uns etwas anderes glaubt in Bezug zum schwanger sein. Vielleicht kennst du all diese Geschichten von deinen Freundinnen über ihre Schwangerschaften und Horrorgeburten und stellst dich selbst darauf ein, es ähnlich zu erleben, oder du hast davon noch nie gehört und findest stattdessen nur Informationen über eine erfüllende, leichte Geburt und Schwangerschaft?
Ganz egal, was du in Bezug auf Schwangerschaft glaubst: wenn du dir bewusst wirst, was du da glaubst und warum – dann kannst du es ändern! Genau das ist es, was du am besten schon vor Beginn der Schwangerschaft tun solltest: Brainstormen, wie dein Blickwinkel ist, was du gelernt hast und was du glaubst. Beginne am besten gleich so eine Liste und schaue dir an, was du verinnerlicht hast.
Deine Liste könnte zum Beispiel so aussehen:
+ Positives zu Geburt und Schwangerschaft / - Negatives zu Geburt und Schwangerschaft
+ ich habe eine leichte komplikationslose Schwangerschaft / - Geburten sind schwer
+ Ich kann meinem Körper vertrauen / - andere bestimmen über das Baby und meinen Körper
Es gibt dir unglaublichen Mehrwert in Bezug zu deiner eigenen Erfahrung und erlaubt dir, in einem gewissen Umfang schon einmal zu sehen, wie deine eigene Schwangerschaft und Geburt ablaufen könnte. Natürlich wird es nicht zu hundert Prozent stimmen, aber wenn du jetzt sehr viel gehört, gesehen und erlebt hast, was du nicht in deiner Schwangerschaft haben möchtest, dann überlege mal: wie sollte sie stattdessen aussehen? Was möchtest du erleben, wie willst du dich fühlen?
Erlange Klarheit darüber, wie dein Erlebnis aussehen soll und dann vergleiche es mit dem, was du glaubst. Fallen dir schon ein paar Dinge auf, die sich widersprechen? Möchtest du zum Beispiel eine schnelle, einfache Geburt, glaubst aber, dass Geburten lang und schwer sind und nur mit PDA oder Kaiserschnitt zu beenden sind? Glaubst du, dass es möglich ist, nach zwei Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes eine Schwangerschaft ohne diesen zu haben?
Diese Übung ist besonders effektiv, wenn du wirklich gründlich vorgehst und dein Bild so detailliert und genau wie möglich beschreibst. Denn dann bekommst du einen Überblick über alles, was du Unterbewusst abgespeichert hast und ändern solltest.
Oftmals geben wir auf die Meinung anderer viel mehr als auf unsere eigene, aus der Angst heraus, falsch zu entscheiden – nur, egal wie du entscheidest oder nicht: DU lebst damit, DU bist verantwortlich und das ist vollkommen okay, weil genau DU auch weißt, was das Beste ist. Vielleicht hörst du dein Gefühl und deine Intuition schon lange nicht mehr, aber dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, hinzuschauen und das zu ändern, auch das Selbstvertrauen und das Vertrauen, dass alles gut wird, solltest du jetzt erlangen, damit du später in der Baby- und Kleinkinderzeit gestärkt und sicher deinen Herausforderungen entgegentreten kannst.
Solltest du es nicht schaffen oder keine Zeit haben: es ist alles okay, solange es für dich in Ordnung ist. Niemand kann dein Leben bewerten und du musst dich vor niemandem rechtfertigen. Jeder Mensch macht eigene Erfahrungen und geht eigene Wege. Jeder ist einzigartig und niemals gibt es genau den gleichen Menschen noch einmal. Habe Vertrauen in dich und deinen Weg, denn es ist der richtige für eure Familie.
Du wächst an deinen Erfahrungen und Reue ist vollkommen überflüssig, denn in dem Moment, in dem etwas geschehen ist, das du heute vielleicht bereust, konntest du nicht anders handeln. Du hast dich so verhalten, wie du es deinem damaligen Entwicklungsstand entsprechend für das Beste gesehen hast, egal was du heute davon hältst. Solange du weiterhin bereust und nicht bereit bist, dir selbst diese Erfahrung zu vergeben – solange hast du auch keinen Platz für Neues in deinem Leben, für Wunder und Wachstum.
Ich hoffe, ich konnte dich bekräftigen in deiner Schwangerschaft und dir Rüstzeug für deine wunderschöne Geburt mitgeben. Ich hoffe, du hast viele Gedanken, Ängste und Glaubenssätze gefunden, die dir dienen und die Undienlichen bewusst aussortieren können – wenn das für dich allein nicht klappt, dann helfe ich dir gerne dabei, dein Mindset auf eine glückliche, einfache Geburt und Schwangerschaft einzustellen.
Ich wünsche dir Freude, Erfolg, Vertrauen, Wachstum und eine wundervolle, ermächtigende Zeit.
Annika Wicknig